Reitanlage am Irschenberg

Das Schmuckkästchen im Oberland

Über Uns

Familienbetriebe haben bei uns lange Tradition.


Mein Vater Wolfgang Otten, selbst aufgewachsen auf einem Bauernhof, war schon als kleiner Junge mit Leib und Seele Bauer. Die kleine Stallhasenzucht, die er selbst betrieb, war dabei allerdings die geringste Arbeit.

Mein Großvater Heinz, der Vater meines Vaters, hatte den Vorsitz des Aberdeen Zuchtverbands mit dem die Bindung zur Fleischrinderzucht sehr stark war. So wird es auch nicht verwunderlich sein, dass man mit 150 Kühen, 20 Schweinen und 60 Hühnern schon länger beschäftigt war. Obwohl, und das war für damalige Verhältnisse schon hochmodern, der Familienhof eine Offenstall- und Weideland-Haltung betrieb, gab es für die Kids noch immer genug Arbeit.

Mit einer Größe von 300 Morgen Land, auf denen Weißkohl, Zuckerrüben und Getreide angebaut wurden, war jede Hand hilfreich. Wenn man in der Tierhaltung die moderne Art der Haltungsformen anspricht, darf man nicht vergessen zu erwähnen, dass der Hof den ersten Mähdrescher am linken Niederrhein besaß. Gewiss sahen die Maschinen zu der Zeit deutlich anders aus, aber wenn man so wie damals im Lohnmähverfahren eingesetzt war, galt es auch mal mit 6 km/h Höchstgeschwindigkeit bis zu 30 km weit auf das Feld zu fahren. Das bedeutet man war 6 Stunden unterwegs bis man endlich anfangen konnte zu arbeiten. Mein Vater und seine Geschwister hatten bereits im zarten Kindesalter wichtige Aufgaben beim Ernten. Ob es das Verteilen des Korns im Korntank des Mähdreschers (Moderne Version) war, die Hilfe beim mehrstufigen Strohpressen, das Einfahren, Einlagern, oder Weißkohlstecklinge setzen (vornüber liegend auf der Setzmaschine), immer gab es genug Arbeit für alle. 

Die Aufzucht von Hengsten, zum Beispiel Belgisches Kaltblut, hatte schon auf dem väterlichen Hof Tradition. Hier wurden auch Zugleistungsprüfungen durchgeführt. Kein Wunder das ihn auch schon bald das Reitfieber packte. Bereits mit 6 Jahren begann seine Karriere auf Hennes, dem „Ackergaul“  des Nachbarn Heine Scheng, den er immer zum Feld reiten durfte. Letzterer sprach, zum Leidwesen seiner Mutter, breitestes Platt. Später wurde seine Technik hoch verfeinert beim Reitunterricht in England und im Schwarzwald. Nach eigener Aussage meines Vaters: „Bei renommierten Provinztrainern!“

Die schlanken und schnellen waren immer schon ihre Favoriten. Jeder der meinen Papa kennt wundert sich jetzt sicherlich, aber ich meine die Pferde.

Bereits in einem Alter von 13 Jahren ist meine Mutter, Barbara Otten mit dem Fahrrad VOR der Schule zur Rennbahn nach München-Riem gefahren, um bei der Morgenarbeit der Rennpferde zu helfen, bis es endlich so weit war, dass sie selbst mal eines reiten durfte. Eine der wenigen Amazonen war sie, die bereits mit 15 Jahren die ersten Rennen reiten durfte, immer unter der Aufsicht renommierter Trainer wie: Hans Prinzinger, Herr Hessler und Otto Gerwei.

Zur gleichen Zeit, mit 13 Jahren, hat sie auch angefangen am Steinsee zu reiten. 1974 hat sie dort auch ihr Jugendreitabzeichen gemacht, heute irgendwas von Nummer 10 bis 6 vermutlich.

Mit dem Beruf und Jobs fern der Heimat war es leider für meine Mama nicht mehr möglich, ihre reiterliche Karriere so fortzusetzen. Daher beschloss sie kurzerhand, ihr eigenes Rennpferd mit nach Wilhelmshaven zu nehmen, um dort die wichtige Winterarbeit zu machen. Kaum war sie zurück, gewann er auch schon sein erstes Rennen.

Mit uns Kindern hat meine Mama der Rennbahn dann endgültig den Rücken gekehrt. Sie packte ihr sieben Sachen und den Vollblüter und zog in Eicherloh ein. Hier fanden auch die ersten gemeinsamen Ausritte mit meinem Vater statt. Laut Aussage meiner Mutter: „Der hat schon gerne wilde Ausritte gemacht, mit mir wurde es dann noch wilder. Ich habe ihn ja immerhin auch ans Springen gebracht.“ Und da sollte er nicht der Einzige bleiben.

In München-Riem auf der Olympiareitanlage war Barbara Otten bekannt wie ein bunter Hund. Das lag sicher nicht nur an ihrer bereits sehr ruhigen Art zu reiten. Meine Mama war auch sehr viel ehrenamtlich tätig. Bei den Turnieren hat sie über knapp 10 Jahre die Bewirtung gemanagt. Die Verpflegung der Helfer, Organisatoren, Aktiven und Besucher war voll in Otten-Hand. Mit Sicherheit hat sie da den Grundstein gelegt für ihre überragenden Bewirtungsleistungen auf unserer Reitanlage. Sei es während der Kurse die Verpflegung der Kids oder beim Turnier die Verköstigung aller Besucher, bei uns gibt es für jeden etwas. Ganz nach dem Motto „eher sehr fein statt sehr viel".

Neben all den ehrenamtlichen Tätigkeiten, denen sie sich bis heute - wenn auch auf andere Art und Weise - verschrieben hat, wollte sie immer auch reiten. Das tat sie auch auf Turnieren in Dressur bis Klasse M - doch dann kamen wir Kinder wieder dazwischen. Jedes Wochenende mit 2 bis 4 Ponies aufs Turnier, Dressur und Springen coachen, beruhigen, managen - da bleibt nicht mehr viel Zeit für die eigene Reiterei.

Die Leidenschaft für die Pferde hatten wir also schon im Blut. Jedoch nicht nur von der Mama, sondern mit Sicherheit auch vom Vater meiner Mutter. Er war leidenschaftlicher Rennbahn-Geher und hat hier und da auch mal gerne eine kleine Wette gemacht, aber noch mehr Leidenschaft hatte er bei seiner kleinen Rennpferde-Zucht.

So bleibt es also gar nicht aus, dass meine Schwester und ich vom Pferdefieber gefangen sind. Sehr früh haben wir beide mit dem Voltigieren begonnen in Daglfing, bei Familie Hatzold, und haben auch auf deren Schulponies mit 4 und 6 Jahren unsere ersten Turnierstarts gehabt. Meine Schwester in Reiterwettbewerben und ich in der Führzügelklasse.

Meine Schwester Franziska Otten, war immer schon mehr die Dressurreiterin, was sicher auch an ihrem ersten eigenen Pony Easy lag. Der süße Kleine hatte nicht immer den gleichen Plan beim Springen wie meine Schwester. Umso bemerkenswerter ist, dass sie für ihren großen Traum, Richterin zu werden, fürs Silberne Reitabzeichen sogar durch ein L-Springen geritten ist. Damit nicht genug, sie hat sogar die ihr vorgegeben notwendigen Springplatzierungen am Turnier absolviert.

In ihrer Ponyzeit war sie fest im Dressursattel zu Hause. Zahlreiche Platzierungen und Siege hat sie nach Hause gebracht. Auch bei Internationalen Ponyturnieren war sie hoch erfolgreich mit ihrem FS German Dancer, sogar bei den Süddeutschen Meisterschaften.

Ein ganz wichtiger Name im Zusammenhang mit Reiten und meiner Schwester ist Herr Otten. Nein nicht mein Vater, mit diesem Herrn Otten ist Charly Otten, unser deutsches Reitpony gemeint der zwar jetzt ein Lehrmeister ist - aber auch er kam nicht als solcher auf die Welt. Mit Franzi hat er alles Wichtige gelernt, so das sie sogar ihr erste M-Dressur mit ihm geritten ist.

Später mit den Großpferden war sie ebenso erfolgreich - bis zur Intermediare I - mit ihren Erfolgspferden Sandeso und Widmark. Jetzt findet man sie auf der anderen Seite des Dressurvierecks, im Richterhäuschen. Ich bin immer wieder stolz, wenn ich in einer Ausschreibung ihren Namen neben denen der anderen Richter lese.

Ich, Katja Otten, war laut Erzählungen immer schon eher der wildere Typ. So ist es sicher nicht verwunderlich, dass bei meinem Sattel die Bügel auf Springen eingestellt werden. Gut - wenn es sein muss, mach ich sie auch mal drei Loch länger und zeige den Dressurreitern wie man durch so ein Viereck springt, aber das ist doch eher die Ausnahme. 

Bereits mit 4 Jahren bestritt ich mein erstes Turnier, eine Pony-Führzügel-Klasse auf Schnuki, geführt von Katrin Gerber (heute Hornberger). Das ist das Los der kleineren Schwester die darf einfach früher anfangen. 

Mein erstes Pony, Charly Otten, bekam ich mit sieben Jahren. Er war 3 und konnte wunderschön buckeln beim Angalloppieren, da muss man sich doch verlieben. Sein einziges Manko war das Springen, obwohl ich heute sagen muss, dass war wohl mein Glück sonst wär ich gar nicht Dressur geritten.

Der Springsattel hatte mich aber einfach fest im Griff. Bereits mit 14 ritt ich mit meinem Erfolgspony Fantast über M-Springen. Das in einer Zeit, wo es noch keinen Ponyausgleich gab und die Sprünge in einem M-Parcour noch 1,30 m hoch waren.

Fantast brachte mich auf Bayerische, Süddeutsche und Deutsche Meisterschaften und ich brachte ihn glücklich wieder nach Hause mit einem großen Sack an Erfolgen. Wir waren oft ein unschlagbares Team.

An meinen Erfolg konnte ich mit den Großpferden auch anschließen und war hoch erfolgreich bis zur Klasse S.

Im Jahr 2010 beendete ich eine Ausbildung zum Tier-Physiotherapeut und war nach meinem hervorragenden Abschluss jüngste Dozentin an einer Tierphysio-Privatschule.

Heute habe ich mich fast gänzlich der Ausbildung verschrieben. Mit viel Engagement bringe ich den Kindern das Wissen rund um den Pferdesport bei. Dabei gibt es Höhen und Tiefen und um beides bewältigen zu können, habe ich mich 2013 dazu entschlossen eine Ausbildung zum Sport-Mental-Coach zu machen. Diese Ausbildung hat mir eine ganz neue Sicht auf das Ausbilder-Dasein gegeben und ich bin sehr glücklich, mein Wissen nun mit möglichst vielen teilen zu können.

Am meisten Spaß habe ich an der Arbeit mit Ponys und ihren heranwachsenden Profireitern, denn: 

"Mein Herz schlägt im Ponytakt"